Pflegetermin Schweizerwiese in Bad Vöslau

Gruppenfoto der Freiwilligen
Freiwillige mit Rechen
Freiwillige tragen Plane
Freiwillige mit Rechen
Freiwillige mit Rechen
Grüne Huschspinne
Freiwillige in Landschaft
Freiwillige in Landschaft
Schnittguthaufen

Die Schweizerwiese in Bad Vöslau ist eine der letzten hochwertigen Restflächen einer ehemals großen Feuchtwiesenlandschaft am Übergang der Thermenlinie zum Wiener Becken. Sechs Freiwillige engagierten sich heute für diese besondere Wiesenfläche und transportierten Mähgut an den Flächenrand, um den Wiederherstellungsprozess der artenreichen Feuchtwiese zu unterstützen.

Der ursprünglich stark verbuschte Bereich der Feuchtwiese wurde 2020 von Gehölzen befreit, die Hälfte der Fläche wurde tiefengefräst, um hartnäckige Wurzeln verschiedener Gehölze endgültig zu entfernen. Mit diesen Wiederherstellungs-Maßnahmen wurde die Schweizerwiese erstmals seit über 20 Jahren wieder vollständig aufgelichtet und entbuscht.

2021 und 2022 zeigten sich erfreulicherweise erste Erfolge auf den wiederhergestellten Flächen. Feuchtwiesenpflanzen wie Färber-Scharte und Grau-Kratzdistel breiteten sich wieder aus. Auf den Wiesenflächen, die nicht gefräst wurden, zeigten sich Raritäten wie Feuchtwiesen-Prachtnelke, Pannonische Platterbse, Großer Wiesenknopf und Weidenblatt-Alant in voller Blüte.

Um in den nächsten Jahren noch mehr erblühen und seltene Arten beherbergen zu können, sind die wiederhergestellten Flächen auf die Pflege mit Freiwilligen angewiesen. Teile der Wiese wurden von Landwirt Matthias Frank mit einem Doppelmessermähwerk gemäht und aufgeschwadet. Bei dem heutigen Pflegetermin rechten die Freiwilligen das Mähgut auf Planen. Gemeinsam wurde das Pflanzenmaterial an den Flächenrand transportiert, wo es von der Gemeinde abgeholt wird.

Die Arbeit der Freiwilligen ist wesentlich, um den Zustand der Wiese nachhaltig zu verbessern. Würde das Schnittgut liegen bleiben, würde die Fläche gemulcht werden und neu keimende Pflanzen könnten sich nicht entwickeln. Auch maschinelles Hexeln oder Einsaugen des Mähgutes hätte negative Folgen für die Tiere und Pflanzen der Schweizerwiese. Das Hexeln des Schnittgutes würde die feinen Reste auf der Fläche verteilten. Ein Einsaugen des Mähgutes würde Insekten und Samen seltener  Pflanzen aus der Fläche entfernen. Die Arbeit mit Freiwilligen ermöglicht ein kleinräumiges, selektives Ergebnis. Spät blühende Pflanzen können noch aussamen und Überwinterungsplätze für zahlreiche Insektenarten bleiben erhalten.

Die Stadtgemeinde Bad Vöslau und die Freiwilligen sind ein wichtiger Teil der Netzwerk Natur Region - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen - an der sich bereits 25 Gemeinden und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt*innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen.

Das Projekt wird durch den Naturschutzpreis "Die Brennnessel" der Naturschutzstiftung Blühendes Österreich finanziell unterstützt. Ein weiterer bedeutender Anteil wird durch die Stadtgemeinde Bad Vöslau finanziert, die auch Grundeigentümer ist.