Symposion IV "Die Wilden sind Wir"

Skulpturen am Trockenrasen
Wildbienen-Nest auf Steinoberfläche
Eröffnung des Symposiums
Ameisenlöwen-Trichter
Bunt blühender Trockenrasen
Spiegelfleck-Dickkopffalter an Skabiosen-Flockenblume
Podiumsdiskussion

Kunst und Ökologie sind zwei untrennbare Begriffe am Symposion in Lindabrunn und waren deshalb das übergeordnete Thema des vierten Symposiums „Die Wilden sind Wir“. Wir waren an diesem Wochenende beim Symposium mit dabei und vertraten die ökologische Seite und Sicht bei der Trockenrasenführung und der Podiumsdiskussion.   

Nach der Eröffnung durch Landtagsabgeordneten Josef Balber und Kuratorin Elisabeth Falkinger führte am Samstag unser Naturpädagoge Jennifer durch das bunt blühende Symposions-Gelände. Das Symposion in Lindabrunn ist an der Thermenlinie nach der Perchtoldsdorfer Heide das zweitgrößte großflächig zusammenhängende Trockenrasengebiet mit zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten. Dass es das Naturjuwel in dieser Größe überhaupt noch gibt, verdanken wir im Besonderen der Kunst!

Durch die Schaffung und Ausstellung von Kunstwerken wurde die Fläche offen gehalten. Gleichzeitig war beim VSL auch das Interesse für die Naturwunder selbst groß. Durch die Einbeziehung von Biolog*innen wurde die Notwendigkeit einer naturschutzfachlich ausgerichteten Pflege der Flächen erkannt, die die Erhaltung der besonderen Vielfalt erst ermöglicht.

Seit 1997 werden Pflegemaßnahmen mit Schafen und Entfernung von Gehölzen durchgeführt. 2021 erarbeitete der Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken für die Gemeinde einen auf die heutigen Bedingungen abgestimmten Managementplan für das Gebiet. Seither sind viele Freiwillige und die Volksschule Enzesfeld tatkräftig bei der Entbuschung mit dabei, um dieses besondere Naturjuwel weiterhin zu erhalten.

Die vielfältigen Kunstwerke aus Konglomerat-Stein stellen nicht nur optisch eine schöne Bereicherung der Landschaft dar, sondern ergänzen den Trockenrasen um offene Felsenbereiche, die von vielen Tieren und Pflanzen angenommen werden. So konnten den genauen Beobachter*innen auf manchen Skulpturen z.B. die kleinen steinharten Nester der Schwarzen Mörtelbiene (Megachile parietina) auffallen oder zwischen den Steinen im Sand die kleinen Fangtrichter des Ameisenlöwens. Auch das Kunstwerk „Landschaftsteppich“ bietet typischen Pflanzen aus Felsenbereichen einen Lebensraum. Dort kann in den Rillen z.B. das Nadelröschen (Fumana procumbens), ein sehr langsam wachsender Zwergstrauch, gedeihen.

Am Sonntag wurde die Landschaft aufs Podium gebracht und unter der Moderation von Korinna Lindinger wurde das Thema leidenschaftlich miteinander diskutiert. Im Gespräch waren Hannah Stippl, Jennifer Fischer, Petra Sturm, Miriam Lesch, Karin Raith, Elisabeth Falkinger. Nachdem die Frage „Was ist Landschaft, was ist Natur“ im Raum stand, ging es schnell um die großen Problematiken unserer Zeit mit dem Verlust der Biologischen Vielfalt und dem Klimawandel. Alle waren sich einig, dass der Mensch ein Teil der Natur ist, sich diesem wieder bewusst werden und einen wichtigen Beitrag in der Lösung der Probleme leisten muss.

Wir danken dem VSL und Kuratorin Elisabeth Falkinger für dieses wirklich gelungene Wochenende und die tolle Zusammenarbeit!