Exkursion und Pflegetermin in Pfaffstätten mit Student:innen der Universität Wien - Übungen zur Restaurationsökologie

Gruppenfoto
Fachliche Einführung
Gruppe auf Trockenrasen
Studentinnen tragen Plane
Studentinnen hören zu
Acker Steinsame (Buglossoides arvensis)
Smaragdeidechse
Mauereidechse
Erdnest einer Furchenbiene (Lasioglossum)
Studierende mit Krampen
Studierende arbeiten auf Trockenrasen
Fachliche Einführung
Studierende mit Krampen
Weinbaulandschaft

Was gibt es eigentlich genau bei der Pflege von Trockenrasen zu beachten? Wie funktioniert eine effiziente und zielführende Beweidung? Welche rechtlichen Fragen müssen geklärt werden? Und wie inkludiere ich eine breite Menge an Menschen bei der Wiederherstellung dieser wichtigen Naturflächen? Um Antworten auf Fragen wie diese zu gewinnen, besuchte heute eine Gruppe von neun Studierenden der Universität Wien das Naturschutzgebiet Glaslauterriegel-Heferlberg-Fluxberg bei Pfaffstätten.

Im Rahmen der Veranstaltung „Übungen zur Restaurationsökologie“ unter der Leitung von Ass.-Prof. Dr. Thomas Wrbka, lieferte unsere Biologin Irene Drozdowski ausführliche Informationen über die Geschichte der Trockenrasen und deren Management. Die seit 2007 in Pfaffstätten durch Land Niederösterreich, Biosphärenpark Wienerwald Management, Gemeinde Pfaffstätten, Naturschutzbund Niederösterreich und Landschaftspflegeverein stattfindenden biodiversitätsfördernden Aktivitäten eignen sich perfekt, den Studierenden die Restauration von Trockenrasen zu vermitteln.

Anfangs wurden die Besonderheiten des Gebietes Thermenlinie-Wiener Becken besprochen und auf die wichtige Rolle, die Kulturlandschaften für die heimische Biodiversität spielen, wurde eingegangen. Spannende botanische und zoologische Funde machten diese Rolle anschaulich, so sonnte sich eine Smaragdeidechse (Lacerta viridis) auf der Weingartenböschung, verschiedene Wildbienen zeigten sich und schützenswerte Pflanzen wie der Acker-Gelbstern (Gagea villosa) konnten vorgestellt werden.

Auf den Trockenrasen des Fluxbergs – zwischen Frühlingsadonis (Adonis vernalis) und Großer Kuhschelle (Pulsatilla grandis) – folgten dann Erläuterungen zur richtigen Beweidung, zur erfolgsversprechenden Herangehensweise des Trockenrasenmanagements und zu diesbezüglich möglicherweise aufkommenden Problemen. Anhand der vorhandenen Gehölze wurde den Studierenden die Notwendigkeit des Offenhaltens dieser sensiblen Lebensräume erneut verdeutlicht. Gemeinsam ging es schlussendlich zum praktischen Teil der Exkursion über: Die Gruppe legte selbst Hand an und drängte aufkommende Eschen und Berberitzen mit Krampen und Astschere zurück. Mit dieser händischen Arbeit wurde dazu beigetragen, ein Mosaik an Lebensräumen für eine Vielzahl verschiedener Arten auf schonende Art und Weise wiederherzustellen.

Die praktische Arbeit der Studierenden und die Weitergabe unserer Erfahrungen sind ein weiterer Baustein für unsere Netzwerk Natur Region Thermenlinie-Wiener Becken. Unter diesem Namen baut der Landschaftspflegeverein seit 2017 ein Netzwerk an Menschen aus der Region auf, um gemeinsam ein Netzwerk an Naturflächen vor unserer Haustür zu erhalten.