Führung - Fortschritt im Wiederherstellungsprojekt Schweizerwiese

Führung
Biologin erklärt
Biologe erklärt
Heil-Ziest (Betonica officinalis)
Weidenblättriger Alant
Junge Weinbergschnecke
Biologe erklärt
Biologin erklärt
Gruppe geht
Biologin erklärt
Biologe erklärt
Schachbrettfalter
Blick über die Schweizerwiese.

Im Rahmen der heutigen Führung überzeugten sich 16 Naturinteressierte vom Erfolg der Wiederherstellungsmaßnahmen auf der Schweizerwiese in Bad Vöslau. Gemeinsam mit den Biolog*innen des Landschaftspflegevereins begaben sie sich auf eine spannende Entdeckungsreise durch den Wiederherstellungsprozess.

Die Schweizerwiese ist eine der letzten Feuchtwiesen der Region mit herausragenden Raritäten wie der Feuchtwiesen-Prachtnelke und der Breitstirnigen Plumpschrecke. Da sie schon 20 Jahre nicht mehr bewirtschaftet wurde, war sie leider schon stark verbuscht. 2019 erwarb die Stadtgemeinde Bad Vöslau daher die 9.500 Quadratmeter große Wiese, um sie wiederherzustellen und die besonderen Feuchtwiesen-Arten zu retten. Mit unserer Unterstützung und fachlichen Beratung, sowie durch die finanzielle Unterstützung des Naturschutzpreises "Die Brennnessel" der Naturschutzstiftung Blühendes Österreich werden nun seit März 2020 Maßnahmen zur Wiederherstellung und Erhaltung umgesetzt:

Auf der in vielen Bereichen bereits stark verbuschten Feuchtwiese wurden zunächst von der regionalen Firma Gneist & Krajnik Gehölze geschnitten und ungefähr die Hälfte der Fläche tiefengefräst, um das Wurzelwerk der Gehölze endgültig zu entfernen. Als Ergebnis zeigte sich die Schweizerwiese erstmals seit über 20 Jahren wieder vollständig aufgelichtet und entbuscht. Wildblumen-Saatgut wurde nicht eingebracht, da zu erwarten war, dass ausreichend Samen der Wiesenpflanzen in der Samenbank des Bodens vorhanden sind.

Im Juli 2020 fanden sich dann 13 Freiwillige beim Pflegetermin des Landschaftspflegevereins zusammen, die gemeinsam Goldruten rund um die Schweizerwiese aushackten. Dabei handelt es sich um eine nicht heimische, invasive Pflanzenart. Sie ist vielen aus dem Hausgarten bekannt, verursacht in der Natur aber große Probleme, weil sie heimische Pflanzen- und in Folge auch viele Tierarten verdrängt. Kämen die Goldruten zum Aussamen, gäbe es auf dem durch die Fräsarbeiten noch sehr offenen Boden der Schweizerwiese ideale Keimbedingungen. Als weitere Pflegemaßnahme wurde die Wiese im Oktober von einem Landwirt der Region gemäht.

Erfreulicherweise waren schon bald nach den ersten Maßnahmen Erfolge sichtbar: so breiteten sich auf der gefrästen Fläche bereits erste Feuchtwiesenpflanzen wie Färber-Scharte und Grau-Kratzdistel wieder aus. Auf den Wiesenflächen, die nicht gefräst werden mussten, zeigten sich Raritäten wie Feuchtwiesen-Prachtnelke, Pannonische Platterbse, Großer Wiesenknopf und Weidenblatt-Alant in voller Blüte. Ganz besondere Pflanzen, wie Heil-Ziest (Betonica officinalis) und Weidenblatt-Alant (Inula salicina) konnten bei der Führung in voller Blüte bewundert werden. Auch einige Schnecken zeigten sich, unter anderem eine junge Weinbergschnecke, eine Wiener Schnirkelschnecke und eine Spanische Wegschnecke.

Dieses Projekt wird durch den Naturschutzpreis "Die Brennnessel" der Naturschutzstiftung Blühendes Österreich finanziell unterstützt. Ein weiterer großer Anteil wird durch die Stadtgemeinde Bad Vöslau finanziert.

Die Gemeinde Bad Vöslau ist wichtiger Teil der Netzwerk Natur Region - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen - an der sich bereits 22 Gemeinden und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt*innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen.

Werde auch DU Teil unseres Netzwerks und schau bei unseren zahlreichen Führungen und Pflegeterminen vorbei. Nähere Infos findest du hier.