Führung - Nacht in der Steppe in Pfaffstätten

Auf dem Weg zum Fluxberg.
Nest der Schwarzen Mörtelbiene an Trockensteinmauer.
Nest der Schwarzen Mörtelbiene an Trockensteinmauer.
Eichen sind besonders wertvoll für Gallwespen.
Gallen - die Kinderstuben der Gallwespen.
Beeindruckende Fotosammlung des Schmetterlings-Experten.

Am 3. August hatten wir, die Teilnehmer*innen der Umweltbaustelle, gemeinsam mit vielen anderen Naturinteressierten, die Gelegenheit die Weinbaulandschaft rund um Pfaffstätten und das Naturschutzgebiet Glaslauterriegel-Heferlberg-Fluxberg im Rahmen einer Nachtführung zu erleben. Zu Beginn der Führung wurden wir von Bürgermeister Christoph Kainz und Biosphärenpark-Botschafter Tassilo Rodlauer begrüßt. Es dämmerte bereits, als wir unseren Spaziergang durch die Weinbaulandschaft hinauf Richtung Fluxberg starteten.

Die Biolog*innen des LPV - Alex, Irene und Sandra - führten uns durch den Abend in Pfaffstätten und versorgten uns mit spannenden Infos rund um die biologischen Besonderheiten der Region. An den Böschungen und Trockensteinmauern entdeckten wir schöne und spannende Pflanzen und Tiere, wie den blühenden Feldmannstreu und das Nest der Schwarzen Mörtelbiene. Wir erfuhren mehr über die Arbeit des LPV und dessen Mission und Vision. Ein Highlight der Führung waren die Fledermäuse, die uns auf unserem Weg begegneten und deren Rufe wir durch Ultraschallgeräte auch für uns hörbar machen konnten. Fledermausexpertin Sandra erzählte uns spannende Hintergründe rund um diese Tiere.

Weiter ging es im Licht der Taschenlampen hinauf über den Trockenrasen, auf dem es tags wie nachts summt, krabbelt und raschelt. Oben angekommen wurden wir mit einer fantastischen Aussicht über das Wiener Becken bei Nacht belohnt und konnten aus der Ferne das Gewitter beobachten, das an uns vorbeizog. Besonders spannend wurde es, als der Leuchtturm von Schmetterlingsexperte Peter Buchner in Sicht kam. Die bunt blühenden Trockenrasen in Pfaffstätten bieten vielen Insekten einen wertvollen Lebensraum, manche dieser Insekten sind besonders gut bei Dunkelheit am Leuchtturm zu beobachten. Rund um den Leuchtturm flatterte und krabbelte es. Es war eine sehr gute Möglichkeit einmal Nachtfalter in Ruhe zu beobachten und gleichzeitig spannende Informationen über sie zu erfahren.

Eine kleine Sensation gab es dann noch auf dem Rückweg: der entdeckte "seltsame" Ohrwurm stellte sich als Forficula smyrnensis heraus. Dieser bunte Ohrwurm ist ein Erstfund für Österreich (näheste Funde bisher in Ungarn in der Plattensee- (Balaton-) Region).

Andrea, Teilnehmerin der Umweltbaustelle 2021