Pflegetermin Harzbergsteinbruch, Schweizerwiese und Rudolfshofwiese - Goldrutenbekämpfung

Gruppenfoto
Begeisterte Freiwillige beim Entfernen von Goldrute
Erfolgreiches Entfernen der Goldrute
Erfolgreiches Entfernen der Goldrute
Goldrute
Dolchwespe und Honigbiene auf der Rudolfshofwiese in Baden.
Feuchtwiesen-Prachtnelke
Bläuling im Harzbergsteinbruch in Bad Vöslau.

Unter dem Motto „Wir verhindern das Aussamen der Goldrute“ machten sich vier motivierte Freiwillige mit Gartenscheren und Müllsäcken auf nach Bad Vöslau, um durch das Abschneiden der Blütenstände etwas für den Erhalt von wertvollen Naturflächen an der Thermenlinie zu tun.

Goldruten sind nicht heimische, invasive Pflanzenarten, die aus zahlreichen Hausgärten bekannt sind, aber in der freien Natur viele heimische Pflanzen- und in Folge auch Tierarten verdrängen. Würden die Blütenstände nicht rechtzeitig entfernt werden und die Goldruten zum Aussamen kommen, könnten sie rasch Reinbestände auf den wertvollen Flächen bilden.

Erste Station des Tages war der Harzberg-Steinbruch in Bad Vöslau, wo neben der Goldrute auch eine eingewanderte nordamerikanische Aster großflächig entfernt wurde. Der Harzberg-Steinbruch stellt durch sein Mosaik aus Felswänden, Schutthalden, Trockenrasen und Gebüschgruppen einen wichtigen Lebensraum für Uhu, Kolkrabe, Smaragdeidechse, Mauereidechse, Sägeschrecke, Gottesanbeterin und viele andere seltene Tier- und Pflanzenarten dar. In den letzten Jahren wurden hier auch 650 Schmetterlingsarten nachgewiesen.

Zweite Station war die ebenfalls in Bad Vöslau liegende Schweizerwiese. Sie ist eine der letzten Feuchtwiesen einer ehemals großen Feuchtwiesenlandschaft am Übergang der Thermenlinie zum Wiener Becken. Man findet dort Raritäten wie die Feuchtwiesen-Prachtnelke und die Breitstirnigen Plumpschrecke. Nach den umfangreichen Wiederherstellungsmaßnahmen, zeigt sie sich mittlerweile in voller Blüte. Die Entfernung der Goldrute ist besonders auf den von den Wiederherstellungsmaßnahmen offenen Bodenstellen wichtig, da die Goldrute dort ideale Keimbedingungen vorfinden würde.

Zum Abschluss des Tages machten wir noch einen Abstecher zur Rudolfshofwiese in Baden. Diese Fläche wurde erst im Jahr 2019 durch die Rodung nicht heimischer Robinien wieder in eine artenreiche Wildblumenwiese umgewandelt. Auch hier fanden wir einige Goldruten, genossen aber vielmehr die bunte Blütenpracht der Wiese mit unzähligen Hummeln, Schmetterlingen, Käfern und Heuschrecken.

Die Pflege auf der Schweizerwiese wird durch den Naturschutzpreis "Die Brennnessel" der Naturschutzstiftung Blühendes Österreich finanziell unterstützt. Ein weiterer großer Anteil wird durch die Stadtgemeinde Bad Vöslau finanziert.

Mit unserem tatkräftigen Einsatz konnten wir einen wichtigen Beitrag zum Erhalt wertvollen Lebensräume an der Thermenlinie leisten. Harzbergsteinbruch, Schweizerwiese und Rudolfshofwiese sind wichtige Flächen in der Netzwerk Natur Region - unseres Netzwerks an Menschen für ein Netzwerk an Naturflächen - an der sich bereits 22 Gemeinden und zahlreiche Vereine, Schulen, Landwirt*innen und Unternehmen der Region Thermenlinie-Wiener Becken beteiligen.